Carpe diem

Carpe diem Sonnenuntergang in Ditikos bei Lentas

Carpe diem

Letzte Woche ist mir wieder einmal bewusst geworden, wie wichtig die Idee von „carpe diem“ ist. Ein sehr guter Freund von uns ist gestorben, ein Nachbar aus Kreta, den ich sehr in mein Herz geschlossen habe. Die Nachricht kam nicht ganz überraschend, weil wir seit Monaten wussten, dass er unheilbar krank war.

Das Wunder ist ausgeblieben

Und doch, als es jetzt wirklich soweit war, war ich zunächst erstaunt und konnte es irgendwie nicht fassen. Er kann doch nicht einfach jetzt weg sein. Ein Teil von mir wollte einfach nicht wahrhaben, dass nicht doch noch ein Wunder geschehen ist.

Ein buntes Leben

Was mich an der Stelle tröstet, ist das Wissen darum, dass er ein wildes, buntes und reiches Leben gelebt hat. Er hat sein Leben in vollen Zügen genossen, ist mit dem Buschflugzeug in Afrika geflogen, hatte sogar mal eine eigene Fluggesellschaft, ist viel gereist, hatte viele Freunde und hat sich mit dem Haus auf Kreta einen Traum erfüllt. Und er hinterlässt tolle Kinder und Enkelkinder.

Das hat mich noch mal darin bestärkt, dass es im Leben sehr wichtig ist, darauf zu achten, wie ich meine Tage verbringe und welche Entscheidungen ich treffe. Damit ich am Ende sagen kann: ich habe mein Leben gelebt.

Ein perfekter Tag

Just an dem Tag, an dem er starb, hatte ich einen dieser perfekten Tage. Ich hatte mir die Zeit genommen, um zum Sport zu gehen und nachmittags bei strahlendem Sonnenschein einen Spaziergang gemacht am herbstlich bunten Stadtrand von Berlin, obwohl meine to-do-Liste recht lang war. Carpe diem. Es kommen noch genug regnerische Tage, an denen ich dann halt etwas mehr arbeite.

Last abwerfen tut gut

Aber das Tollste an diesem Tag war, dass ich mich mittags einer Last entledigt habe, die mich schon seit Monaten beschäftigte und wie ein Schatten im Hintergrund immer wieder Ärger in mir hervorrief und mich bedrückte. Es ging um eine für mich sehr unbefriedigende Zusammenarbeit, unter die ich an dem Tag einen Schlussstrich gezogen habe.

Identifiziere deiner Energieräuber

Vielleicht kennst du solche Energieräuber auch. Für manche der Führungskräfte bei mir im Coaching sind es Mitarbeitende, die sich nicht an Absprachen halten oder nichts bzw. sehr wenig von dem erledigen, wofür sie eingestellt wurden. Umgekehrt können es auch Vorgesetzte sein, die sich wegducken vor ihrer Führungsverantwortung oder eigenwilliges Führungsverhalten an den Tag legen. Immer wieder geht es um die Frage: Bin ich bereit, diesen Preis zu bezahlen?

Mutig Handeln lohnt sich

Erst nach dem Befreiungsschlag habe ich so richtig wahrgenommen, wie sehr diese latente Unzufriedenheit mich tatsächlich gelähmt hatte. Am nächsten Tag hatte ich einen regelrechten Kreativitätsschub. Das hat mich nochmal darin bestärkt, dass das Leben zu kurz ist, um dauerhaft die Zähne zusammenzubeißen und sich ständig zu ärgern. Carpe diem. Insbesondere Menschen, denen es wichtig ist, beliebt zu sein, die am Everybody’s Darling Syndrom leiden oder auch konfliktscheu sind, fällt es oft schwer, gut für sich zu sorgen. Aber nach meiner Erfahrung und der meiner Coachees lohnt es sich sehr, lieber einmal den Mut zusammenzunehmen, für sich einzustehen und zur Not auch mal andere vor den Kopf zu stoßen, als dauerhaft dunkle Wolken mit sich herumzutragen.

Gern auch mal verrückt

Mein nun leider verstorbener Nachbar auf Kreta hat es sehr gut verstanden, zu leben, groß zu träumen und auch einfach mal zu handeln. Gern auch ein wenig verrückt. Nach einem großen Feuer bei uns im Ort hat er ein Feuerwehrauto gekauft. Er hatte Spaß und hat sich einen Jungstraum erfüllt und hat damit viel in Bewegung gesetzt, auch wenn das Feuerauto letztlich nicht auf Kreta legalisiert werden konnte. Er hat sein Leben gelebt, auch wenn er natürlich gern noch ein paar Jahre länger bei uns geblieben wäre.

Genießt du dein Leben?

Lebst du das Leben, das du leben möchtest? Bist du zufrieden damit, wie du dir dein Leben eingerichtet hast? Und für den Fall, dass nicht: Was kannst du heute tun, um einen Schritt in die Richtung des Lebens zu gehen, das du leben möchtest? Wie kannst du dein carpe diem für dich gestalten?

Die Autorin: Ingrid Huttary, Mindset-Expertin für souveräne Führung und gesunde Lebensbalance

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2 Comments

  1. Angela 04/11/2021at12:18

    Liebe Ingrid,
    ich lese regelmäßig deinen Blog und es tut auch gut, über sich und sein Leben nachzudenken. Allerdings bin ich gegenwärtig mit den äußeren Umständen nicht zufrieden. Es werden Entscheidungen getroffen, die sogar den wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Grundsätzen der Demokratie widersprechen. Dadurch kann ich natürlich meine Lebensumstände auch nicht so gestalten, wie es für mich optimal wäre.

    Reply
    1. Benutzer-Avatar Ingrid Huttary 04/11/2021at13:55

      Liebe Angela,
      ich denke, mit deiner Unzufriedenheit bist du nicht allein. Und ich verstehe jeden, der sich einer Veränderung im Außen wünscht, wenn dieses sich nicht stimmig anfühlt. Erst recht, wenn Entscheidungen – egal ob nun von Chef*innen, Politiker*innen oder im engeren Kreis – völlig unangemessen scheinen. Wenn ich jedoch aufs Außen keinen direkten Enfluss habe, lohnt es sich, zumindest gut für sich zu sorgen – gerade dann, denn sonst leide ich am eigenen Ärger und daran, dass ich nichts ändern kann. Und zumindest auf meinen Ärger kann ich aktiv Einfluss nehmen.
      Alles Liebe
      Ingrid

      Reply

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